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Exogene Ketone (BHB): Studienlage, Nutzen & Grenzen

TL;DR – in 60 Sekunden

Kurzfassung: Exogene Ketone erhöhen den Blutspiegel von β-Hydroxybutyrat (BHB) auch ohne strikte Keto-Diät. Das kann kurzfristig:

  • die Anpassung an Low-Carb/Keto („Keto-Flu“) erleichtern,
  • das Appetit-Empfinden dämpfen,
  • bei längerer Ausdauer oder Fokus unterstützen.

Aber: BHB ↑ ≠ automatische Fettverbrennung ↑. Für Gewichtsverlust bleibt die Evidenz begrenzt; Kaloriensteuerung, Protein, Bewegung & Schlaf sind entscheidend.

Takeaway 2025: Sinnvoll eher als Werkzeug für Anpassung/Compliance. Qualität, Dosis und Kontext (Ernährung/Training) entscheiden.

Was sind exogene Ketone (BHB)?

Exogene Ketone sind Präparate, die dem Körper Ketonkörper von außen zuführen – meist als β-Hydroxybutyrat (BHB). Im Stoffwechsel sind die drei zentralen Ketone BHB, Acetoacetat (AcAc) und Aceton.

Formen am Markt

  • Ketonsalze (BHB-Salze): BHB als Salz von Na⁺/K⁺/Mg²⁺/Ca²⁺; alltagstauglich & günstiger, aber je nach Dosis Elektrolyt-/Natriumlast und häufiger GI-Beschwerden.
  • Ketonester: liefern BHB (teils AcAc) schnell & hoch; v. a. Forschung & Sport. Teuer und geschmacklich anspruchsvoll.
  • MCT-Öl/Pulver: kein exogenes BHB direkt, kann endogene Ketone moderat anheben; oft verträglicher und preiswerter.
Wichtig: Ein hoher Ketonspiegel zeigt Verfügbarkeit an – sagt allein wenig darüber aus, wie viel Körperfett du gerade verbrennst.

Wie wirken sie? (BHB ↑ ≠ Fettverbrennung automatisch ↑)

Mechanismus in Kurzform:

  1. Aufnahme von BHB (Salz/Ester) → Blut-BHB steigt in 15–60 Minuten.
  2. Zellen (Gehirn, Muskeln, Herz) nutzen BHB als Energiequelle – besonders bei niedriger Glukose.
  3. Sekundäre Effekte möglich: Appetitdämpfung, veränderte Substratnutzung im Training, subjektiv „klarerer Kopf“.

Fürs Abnehmen gilt: Exogene Ketone ersetzen weder Kaloriendefizit noch Bewegung. Weniger Hunger oder bessere Compliance kann beim Kalorien-Management helfen – das ist ein indirekter Weg, kein „Magic Burner“.

Praxis-Hinweis: Kapsel-Optionen siehe Proper Keto Capsules. Bei süßen Formen auf Zucker/Kohlenhydrate achten.

Was sagt die Studienlage 2025? – Nutzen nach Anwendungsfeldern

Kurzüberblick: Exogene Ketone (v. a. BHB-Ester) zeigen in Studien akute Effekte auf Ketonspiegel, Appetit und teils Ausdauerleistung. Für Gewichtsverlust ohne Kaloriendefizit bleibt die Evidenz schwach. Ergebnisse variieren stark nach Form (Salz vs. Ester), Dosis, Ernährung und Trainingsart.

Appetit & Sättigung

  • Was man sieht: Akute BHB-Anhebung kann subjektiven Hunger reduzieren (1–3 h), v. a. nüchtern oder bei Low-Carb-Kost.
  • Grenzen: Effekt oft vorübergehend; Kalorienbilanz über den Tag bleibt entscheidend.
  • Evidenz-Qualität: gemischt (kleine Stichproben, heterogene Designs).

Ausdauerleistung & Training

  • Ausdauer moderat: Bei längeren Einheiten kann BHB als alternativer Brennstoff dienen; teils leichte Vorteile in Zeit bis zur Erschöpfung/Empfinden der Anstrengung.
  • High-Intensity: Ergebnisse uneinheitlich; teils neutral bis negativ (Glukose/Tempo-Abhängigkeit).
  • Evidenz-Qualität: gemischt, Ester > Salze.

Kognition & Fokus

  • Akut: Anhebungen von BHB werden mit subjektiv „klarerem Kopf“ berichtet; objektive Tests zeigen selektive Vorteile (Aufmerksamkeit/mentale Ausdauer) in einigen Settings.
  • Langfristig: Daten begrenzt außerhalb klinischer Spezialpopulationen.
  • Evidenz-Qualität: begrenzt/heterogen.

Glukose, Insulin & metabolische Flexibilität

  • Akut: In Belastungs- oder Mahlzeitentests teils abgeflachte Glukose-Peaks und veränderte Substratnutzung.
  • Chronisch: Uneinheitlich; Lebensstil (Low-Carb, Protein, Aktivität) dominiert.
  • Evidenz-Qualität: gemischt.

Gewicht, Fettverlust & Körperzusammensetzung

  • Direktwirkung: Kein belastbarer Nachweis, dass exogene Ketone allein Fettverlust beschleunigen.
  • Indirekt: Falls Appetit ↓ und Compliance ↑ → bessere Kaloriensteuerung möglich.
  • Evidenz-Qualität: schwach für Effekt ohne Defizit.
Praxis: Für „Einstieg/Überbrückung“ in Low-Carb/Keto kann BHB helfen (z. B. Proper Keto Capsules). Bei süßen Formen immer Kalorien/Zucker prüfen (siehe Slimming Gummies).

Claim vs. Evidence

Claim Evidenz Kommentar
„Stoppt Hunger sofort“ Gemischt Akut möglich, individuell & kurzlebig; Tageskalorien entscheidend.
„Bessere Ausdauerleistung“ Gemischt Eher bei längerer Ausdauer; High-Intensity uneinheitlich.
„Klarer Fokus/Brain Fuel“ Begrenzt Subjektiv häufig, objektive Vorteile selektiv.
„Fettverbrennung steigt automatisch“ Schwach Ohne Defizit kein verlässlicher Fettverlust-Boost.
„Bessere Blutzuckerkontrolle“ Gemischt Akute Effekte möglich; Langzeitergebnisse inkonsistent.

Formen & Unterschiede: BHB-Salze vs. BHB-Ester (plus MCT, Gummies/Drinks)

Warum wichtig? Die Form bestimmt, wie schnell und wie stark der Ketonspiegel ansteigt – und wie gut du das Produkt verträgst. Außerdem unterscheiden sich Geschmack, Elektrolyt-Last (Natrium/Kalium), Preis und Anwendungsfälle.

BHB-Salze (Sodium/Calcium/Magnesium/ oder Kalium-BHB)

  • Profil: BHB chemisch an Mineralien gebunden. Häufig als Pulver oder Kapseln.
  • Vorteile: Alltagsfreundlich, günstiger als Ester, einfache Dosierung; Elektrolyte können im Sportkontext nützlich sein.
  • Grenzen: Mineral-Last (Na/K/Mg/Ca) kann empfindliche Personen belasten; Anflutung und Peak oft moderater als bei Estern; Geschmack als Pulver teils „salzig/metallic“.
  • Geeignet für: Einstieg, „Compliance-Support“ bei Low-Carb/Keto, nüchterne Einheiten im Ausdauergrundlagentraining.

BHB-Ester

  • Profil: „Freier“ BHB als Esterverbindung; wird im Körper schnell zu BHB umgesetzt.
  • Vorteile: Schnelle, höhere Anflutung typischer als bei Salzen; keine hohe Mineral-Last.
  • Grenzen: Geschmack häufig „streng“; teurer; Magenverträglichkeit individuell (v. a. in hoher Dosis).
  • Geeignet für: gezielte Experimente bei Ausdauer-/Kognitions-Setups, Protokolle mit definierter Timing-Strategie.

MCT-Öl / MCT-Kombi

  • Profil: Mittelkettige Fettsäuren (C8/C10) erhöhen endogene Ketone leicht; oft als Add-on genutzt.
  • Pro: Günstig, vielseitig (Kaffee/Shake); weicher Geschmack als Ester.
  • Contra: GI-Risiko (v. a. C8 in hohen Mengen); Ketonanstieg i. d. R. geringer als bei exogenem BHB.

Gummies & Drinks

  • Profil: Bequeme Darreichung (unterwegs). Häufig BHB-Salze, manchmal mit Zucker/mehrwertigen Alkoholen.
  • Pro: Geschmack & Akzeptanz hoch; einfache Routine.
  • Contra: Zuckergehalt/Net-Carbs prüfen; Polyole können bei empfindlichen Personen zu Blähungen führen.
  • Praxis: Für „süße“ Formen immer Kalorien und Zucker checken – siehe Slimming Gummies.

Vergleich auf einen Blick

Kriterium BHB-Salze BHB-Ester MCT Gummies/Drinks
Anflutung/Peak moderat schnell/hoch niedrig–moderat moderat (rezepturabhängig)
Verträglichkeit GI gut, mineralabhängig individuell häufig GI-sensitiv (Dosis!) Polyole/Zucker beachten
Elektrolyt-Last höher (Na/K/Mg/Ca) niedrig keine mineralabhängig
Geschmack salzig/neutral streng neutral/ölig gut (süß)
Preis €€€ €–€€
Use-Case Alltag/Einsteiger gezielte Performance Keto-Support Bequemlichkeit

Kauf-Checkliste:

  • Form & Ziel matchen (Salz = Alltag; Ester = Performance-Test).
  • Label-Transparenz: BHB-Menge pro Portion, Mineralgehalte (Na/K/Mg/Ca), Süßungsmittel.
  • Zucker/Net-Carbs bei Gummies/Drinks prüfen; Kalorien mitrechnen.
  • Timing für dein Ziel: nüchtern vs. vor Ausdauer vs. vor geistiger Arbeit.
  • Verträglichkeit erst niedrig testen; Dosis langsam steigern.

Tipp: Für Capsule-Routinen siehe Proper Keto Capsules (interner Vergleich/Review).

Formen & Unterschiede: BHB-Salze vs. BHB-Ester (plus MCT, Gummies/Drinks)

Nutzen & Grenzen: Wann lohnen sich exogene Ketone (BHB)?

Exogene Ketone können kurzfristig den BHB-Spiegel anheben und so bestimmte Situationen unterstützen. Der praktische Nutzen hängt stark von Ziel, Timing, Dosis, Form (Ester vs. Salz) und deiner Ernährungs-/Trainingssituation ab.

Mögliche Use-Cases (praxisnah)

  • Ausdauer-Setups (nüchtern/Low-Carb): teils subjektiv stabilere Energie; Performance-Vorteile sind kontextabhängig und nicht garantiert.
  • Kognition/Stress/Schlafmangel: einzelne Hinweise auf klareres Empfinden/Fokus; Evidenz bleibt vorläufig.
  • Appetit-/Cravings-Management: kurzfristig weniger Hunger bei höherer Ketonämie möglich (v. a. mit Estern); Alltagsnutzen ist individuell und klein–moderat.
  • Glukose-„Glättung“ nach Mahlzeit: in einigen Studien leichte akute Effekte; Relevanz für Gesunde unklar.

Wichtige Grenzen

  • Kein Fatloss-Shortcut: ohne Kaloriendefizit sinkt die Fettmasse nicht zuverlässig – BHB ist eher ein Tool für Routine/Compliance.
  • Interferenz mit High-Intensity: bei intensiven Einheiten oft keine konsistenten Vorteile; GI-Verträglichkeit & Timing kritisch.
  • Form-/Dosis-Abhängigkeit: Ester erreichen höhere BHB-Spitzen, sind aber teurer & geschmacklich herausfordernd; Salze bringen Mineral-Load (Na/K/Mg/Ca).

Für wen geeignet – und für wen eher nicht?

Eher geeignet

  • Erfahrene Ausdauerathlet:innen mit nüchternen Einheiten/Low-Carb-Phasen.
  • Personen, die Appetit/Routine kurzzeitig strukturieren möchten.
  • Kontexte mit mentaler Belastung/Schlafmangel (vorsichtig testen).

Eher nicht ideal

  • Erwartung eines schnellen Fettverlusts ohne Defizit/Bewegung.
  • Ausgeprägte GI-Sensitivität/Reflux (insb. hohe Dosen/Ester).
  • Unklare Mineralbilanz (bei Salz-Formen); relevante Medikation – ärztlich prüfen.

Mini-Entscheidungshilfe

  1. Ziel klären: Fokus/Appetitkontrolle/Training? → kurzes Experiment (2–3 Wo.) mit Tracking starten.
  2. Form wählen: Sensibel für Natrium/Kalium? → eher BHB-Ester oder niedrig dosierte Salze. Geschmackssensibel? → eher BHB-Salze.
  3. Dosis & Timing: „low & slow“, nicht vor dem Schlafen; Hydration/Elektrolyte beachten.
  4. Stop-Kriterien: GI-Beschwerden, Blutdruck-/Glukose-Probleme, Schlafstörungen → pausieren & ärztlich klären.

Anwendung, Dosierung & Timing (Best Practice)

Exogene Ketone (BHB) können – richtig eingesetzt – bestimmte Situationen im Alltag unterstützen. Die Form (Ester vs. Salze), das Ziel und die individuelle Verträglichkeit bestimmen das Protokoll. Nachfolgend praxisnahe Leitplanken ohne Heilsversprechen.

Formen & grobe Dosierungs-Orientierung

Form Typischer Einsatz Ketose-Profil (tendenziell) Hinweise
BHB-Ester Gezielte Sessions (z. B. nüchterne Ausdauer, kognitive Belastung) Höher/kurzfristiger Anstieg Geschmack & GI öfter kritisch; eher für punktuelle Nutzung.
BHB-Salze Alltag/Routine, niedrigere Einstiegsschwelle Moderater Anstieg Mineral-Load (Na/K/Mg/Ca) mitrechnen; Verträglichkeit beachten.

Hinweis: Starte niedrig, beobachte Verträglichkeit (Magen/Darm), passe Menge/Timing an. Bei Erkrankungen/Medikation vorab ärztlich abklären.

Timing-Beispiele nach Ziel

  • Appetit/Cravings (akut): kleine bis moderate Menge zwischen Mahlzeiten oder vor problematischen Snack-Fenstern; mit Wasser, ggf. etwas Abstand zu großen Mahlzeiten.
  • Ausdauer nüchtern: Gabe 30–45 Min vor Start; bei längeren Einheiten optional „Top-Up“ einplanen. Kohlenhydrat-Timing separat testen.
  • Kognition/Fokus: punktuell vor intensiven kognitiven Phasen (Meeting, Lernblock), niedrig beginnen und Wirkung protokollieren.
  • Post-Meal-Tests: wer Glukosekurven beobachten will, kann einzelne Protokolle rund um Mahlzeiten testweise evaluieren (mit CGM/Blutzuckermessung). Klinische Aussagen lassen sich daraus nicht ableiten.

Stacking & Kombinationen

  • Koffein: kann Fokus subjektiv verstärken; individuell dosieren, Schlaf im Blick behalten.
  • Elektrolyte: v. a. bei BHB-Salzen Mineralienbilanz (Na/K/Mg) auf Gesamtzufuhr abstimmen.
  • Protein & Ballaststoffe: für Sättigung/Body-Comp wichtiger als BHB; Basis zuerst optimieren.

Do’s & Don’ts

  • Do: klares Ziel definieren, klein starten, Verträglichkeit & Wirkung tracken (Energie, Appetit, Schlaf, Training).
  • Don’t: BHB nicht als Ersatz für Kaloriendefizit, Protein und Bewegung betrachten.

Sicherheit, Nebenwirkungen & Kontraindikationen

Exogene Ketone (BHB) gelten für gesunde Erwachsene in üblichen Mengen als grundsätzlich gut verträglich. Dennoch können – je nach Form (Ester vs. Salze), Dosis und individueller Situation – Nebenwirkungen oder Risiken auftreten. Diese Hinweise ersetzen keine medizinische Beratung.

Mögliche Nebenwirkungen (typisch)

  • Magen/Darm: Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen, weicher Stuhl/Diarrhö – häufiger bei hohen Dosen oder schneller Einnahme.
  • Geschmack/Verträglichkeit: v. a. bei BHB-Estern oft intensiver Geschmack; langsam herantasten.
  • Mineral-Load (BHB-Salze): zusätzliche Natrium/Kalium/Magnesium/Calcium-Zufuhr mitrechnen (v. a. bei salzsensitivem Blutdruck).
  • Glukose/Keton-Shifts: kurzfristige Veränderungen der Blutglukose und ein künstlicher Anstieg der Ketone ohne Carb-Restriktion möglich; Laborwerte entsprechend einordnen.

Besondere Vorsicht / wer sollte verzichten?

  • Diabetes (v. a. Typ 1) oder ketogene Stoffwechselrisiken: nur nach ärztlicher Rücksprache (Ketoazidose-Gefahr abklären, Medikation/Insulin beachten).
  • Typ-2-Diabetes/Antidiabetika: mögliche Glukose-Absenkung → Hypoglykämie-Risiko bedenken; Therapiearzt einbeziehen.
  • Hypertonie/Herz-/Nierenerkrankungen: Mineral-Last von BHB-Salzen (Na/K) kann relevant sein; Bilanz & Blutdruck im Auge behalten.
  • Schwangerschaft/Stillzeit, Kinder <18: mangels Daten nicht empfohlen.
  • Magen-/Darmempfindlichkeit, Reflux, IBS: mit sehr niedriger Dosis starten oder meiden.
  • Leber-/Niereninsuffizienz: vorab medizinisch klären.
  • Bekannte Allergien/Unverträglichkeiten: Zutatenliste (Aromen, Süßungsmittel, Elektrolyte) prüfen.

Wechselwirkungen & Laborwerte

  • Antidiabetika/Insulin: mögliche Glukose-Änderungen → Dosisanpassung nur ärztlich.
  • Blutdruckmedikation/Diuretika: Elektrolyt- und Natriumbilanz berücksichtigen.
  • Laborinterpretation: erhöhte Blutketone reflektieren exogene Zufuhr – nicht zwingend „endogene Ketose“.

Sicher nutzen: Checkliste

  • Low & slow: mit kleiner Dosis starten, über Tage steigern; Verträglichkeit (GI, Schlaf, Puls) tracken.
  • Hydration & Elektrolyte: ausreichend trinken; Na/K/Mg-Gesamtzufuhr beachten (bei BHB-Salzen).
  • Timing testen: nicht direkt vor dem Schlafen; individuelle Ziele (Fokus/Training/Appetit) steuern.
  • Grundlagen zuerst: Kaloriensteuerung, Protein, Bewegung & Schlaf sind die großen Hebel – BHB ist Ergänzung, kein Ersatz.
  • Arzt einbeziehen, wenn Vorerkrankungen/Medikation vorliegen oder unsichere Reaktionen auftreten.

FAQ – Häufige Fragen zu exogenen Ketonen (BHB)

Was sind exogene Ketone – und wie unterscheiden sie sich von endogenen?
Exogene Ketone sind β-Hydroxybutyrat (BHB) in Ergänzungsform (Salze oder Ester). Endogene Ketone produziert der Körper selbst bei Ketose (z. B. Fasten, sehr kohlenhydratarme Ernährung). Exogene erhöhen den Blut-βHB kurzfristig, ohne die gleiche metabolische Lage wie strikte Ketose zu erzwingen.
Bringen exogene Ketone mich „in Ketose“, auch wenn ich Kohlenhydrate esse?
Sie erhöhen den βHB-Spiegel für einige Stunden. Das ist Ketonämie, nicht automatisch die komplette Ketose-Stoffwechsellage. Bei hohen Kohlenhydraten bleibt Insulin höher, die Fettverbrennung wird nicht per se maximiert.
Helfen exogene Ketone beim Abnehmen?
Sie können Appetit und Energie situativ beeinflussen, was Routinen erleichtert. Fettverlust entsteht aber primär durch Kaloriendefizit, Protein & Bewegung. Ohne diese Basics sind Effekte meist gering.
Was ist der Unterschied zwischen BHB-Salzen und BHB-Estern?
Salze (Na/K/Mg/Ca-BHB): günstiger, geschmacklich angenehmer, moderater βHB-Anstieg – Elektrolyte mitrechnen. Ester: teurer, „strenger“ Geschmack, stärkerer und schnellerer βHB-Peak – eher für gezielte, kurze Einsätze.
Wie dosiere ich exogene Ketone?
Low & slow“ starten: zuerst halbe Portion laut Etikett, 2–3 Tage testen, dann bei guter Verträglichkeit steigern. 300–500 ml Wasser pro Portion; bei Salzen auf Gesamt-Natrium/Kalium achten. Siehe Abschnitt Dosierung & Anwendung.
Kann ich exogene Ketone im Intervallfasten nehmen?
Ja, viele nutzen sie nüchtern am Morgen für Fokus/Appetitkontrolle. Prüfe individuelle Reaktion (Hunger, Herzfrequenz, Schlaf). Große kohlenhydratreiche Mahlzeiten in der Nähe können den Effekt mindern.
Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?
Häufig: GI-Beschwerden (Völlegefühl, Übelkeit), v. a. bei hoher Startdosis. Bei BHB-Salzen Elektrolyt-Last berücksichtigen. Nicht ohne ärztliche Rücksprache bei Diabetes, Nieren-/Herzerkrankungen, Schwangerschaft/Stillzeit oder relevanter Medikation.
Verbessern exogene Ketone die Sportleistung?
Hinweise auf Nutzen bei Ausdauer und kognitiver Last; bei hochintensiven, glykolytischen Einheiten sind Ergebnisse gemischt. Am besten in einem 2-Wochen-Selbsttest standardisiert vergleichen.
Vertragen sie sich mit Koffein oder Elektrolyten?
Oft ja. Moderate Koffeinmengen sind üblich; beobachte Puls/Schlaf. Elektrolyte sind bei Salz-Formen ohnehin enthalten – gesamte Natrium/Kaliumzufuhr bilanzieren.
Welche Produkt-Form passt – und gibt es Alternativen?
Für Alltag & Routine: BHB-Salze in Kapseln/Pulver. Als „Snack-Alternative“ probieren manche Slimming Gummies. Wer klassisch ketogen ergänzt, schaut teils zu Proper Keto Capsules. Auswahl immer nach Ziel, Toleranz und Etikett treffen.

Fazit – Nutzen & Grenzen 2025

Kurzfazit: Exogene Ketone (BHB) können situativ Fokus, Appetitkontrolle und Trainingsgefühl unterstützen. Fettverlust entsteht jedoch vor allem durch Kaloriendefizit, Protein, Bewegung & Schlaf. Als Werkzeug sinnvoll – kein Ersatz für die Basics.

Wann sinnvoll?

  • Nüchtern am Morgen oder im Intervallfasten für Appetit & Fokus.
  • An Low-Carb/Keto-Tagen zur Unterstützung der Routine.
  • Vor moderaten Ausdauereinheiten oder kognitiver Arbeit als „Clean Snack“.
  • Wenn ein kurzfristiger βHB-Anstieg getestet werden soll (Selbstexperiment, protokolliert).

Wann eher nicht?

  • Erwartung „Abnehmen ohne Defizit“.
  • Ausgeprägte GI-Sensitivität (erst sehr niedrig dosieren).
  • Elektrolyt-Restriktionen (bei BHB-Salzen Na/K-Last beachten).
  • Relevante Vorerkrankungen/Medikation, Schwangerschaft/Stillzeit → ärztlich abklären.

Best-Practice (kurz & umsetzbar)

  • Low & slow: mit halber Etikett-Portion starten, Verträglichkeit 2–3 Tage testen.
  • Timing: nüchtern oder 60–90 Min vor moderatem Training; späten Abend meiden, wenn Schlaf sensibel.
  • Stacking: Koffein moderat; Gesamt-Elektrolyte bilanzieren (Na/K/Mg).
  • Messbar bleiben: Appetit (Skala), Energie, HR/Schlaf und Trainings-RPE tracken; 2-Wochen-Vergleich.
  • Basics zuerst: Defizit, 1.6–2.2 g Protein/kg, Schritte & Krafttraining priorisieren.

Hinweis: Infos ersetzen keine medizinische Beratung. Einsatz immer im Kontext der individuellen Ziele & Gesundheit.

Kurzreferenzen & Schlüsselstudien (bis 2025)

Auswahl mit Fokus auf Appetit, Glukose/Metabolismus, Leistungsfähigkeit, Sicherheit sowie Übersichtsarbeiten. Bitte jeweils Abstract, Methodik und Limitationen beachten.

1) Reviews / Übersichtsarbeiten (Gesamtüberblick)
  1. Evans M. et al. (2022). Exogene Ketone in Leistung & Stoffwechsel – Narrative Übersicht.
    Open-Access
  2. Frontiers in Nutrition (2021). Systematische Übersicht: Exogene Ketone, Appetit & Essverhalten.
    Volltext
2) Appetit & appetitbezogene Hormone
  1. Stubbs B. et al. (2018). Keton-Ester senkt Ghrelin & subjektiven Appetit (randomisiertes Cross-over).
    PubMed
3) Glukose & Stoffwechsel
  1. Stubbs B. et al. (2017). Metabolische Antworten auf Keton-Drinks (Salze vs. Ester) beim Menschen.
    PubMed
  2. Myette-Côté É. et al. (2019). Exogene Ketone senken postprandiale Glukose bei T2D (Cross-over).
    PubMed
  3. Soto-Mota A. et al. (2021). 1-monatige „exogene Ketose“ bei T2D: Hinweise auf metabolische Vorteile.
    PubMed
4) Sportliche Leistung (heterogene Evidenz)
  1. Vandoorne K. et al. (2017). Kein Leistungs-Benefit durch exogene Ketone in Labor-Protokollen.
    Frontiers in Physiology
  2. O’Malley T. et al. (2022). Akute Ester-Gabe verbessert 30-Min-Zeitfahren nicht.
    PubMed
5) Sicherheit/Verträglichkeit & Formen (Salze vs. Ester) + Rolle von MCT
  1. Clarke K. et al. (2012). Entwicklung & Sicherheit des Keton-Esters (R-3-hydroxybutyl R-3-hydroxybutyrate).
    Regul Toxicol Pharmacol
  2. Evans M. et al. (2022). Unterschiede Salze/Ester, GI-Toleranz & Dosisfragen.
    Open-Access
  3. Vandenberghe C. et al. (2019). C8-MCT erhöht Blutketone stärker als Kokosöl (akut).
    PubMed

HealthLova Redaktion

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